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Die Internationale Kommission für Militärgeschichte ICMH hat ihren 46. Kongress vom 29. August bis 3. September 2021 in Athen abgehalten. Die Schweiz war durch eine Delegation der SVMM vertreten, da unsere Vereinigung die Nationale Kommission für Militärgeschichte bildet.

L'assemblée générale 2021 de l'ASHSM a eu lieu le samedi 18 septembre 2021 à Porrentruy, dans la salle du Lycée cantonal du Jura. Pour la première fois depuis deux ans, elle s'est déroulée en présentiel.

Die "Obersten-Affäre" erinnert an eine kurze, aber intensive Episode unserer militärisch-politischen Geschichte während des Ersten Weltkriegs: Zwei hochrangige Armeeoffiziere wurden angeklagt und verurteilt, Informationen an die Mittelmächte weitergegeben und damit die Neutralität der Schweiz verletzt und die inneren Spannungen zwischen der französischen und der deutschen Schweiz geschürt zu haben. Brigadier Fritz Stoeckli, versiert in stabsmässigen Abläufen, militärgeschichtlich bewandert, präzise und sachlich wie ein Wissenschaftler, hat es geschafft, den Fall neu zu positionieren, das bereits Gesagte und Geschriebene zusammenzutragen und mit unveröffentlichtem Archivmaterial zu ergänzen. Ich habe dieses Buch mit Interesse und Vergnügen gelesen und kam nicht umhin, Extrapolationen vorzunehmen, die Fritz Stoeckli aufgrund seiner intellektuellen Strenge nicht machen konnte. Vielleicht gilt das auch für andere, die es lesen werden...

... wo die «Auftragstaktik» offensichtlich noch nicht praktiziert wurde!

... wo Anerkennung, Lehre und Weisungen mit einer Dosis Patriotismus und einem Hauch von Paternalismus gemischt werden!

Rudolf Jaun, emeritierter Professor für Geschichte der Neuzeit und Militärgeschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich sowie Leiter des Department of Military History an der Militärakademie an der ETH Zürich bis 2012 schliesst mit der "Geschichte der Schweizer Armee vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart" eine Lücke. Das brillant geschriebene und sorgfältig bebilderte Buch ist die erste umfassende Darstellung der Armee des Kleinstaates im Herzen Europas, der sich – umgeben von Grossmächten – mit seiner Armee mit begrenzten personellen und finanziellen Mitteln über die Jahrhunderte gegen aktuelle und auch imaginäre Bedrohungen zu wehren hatte.

SVMM-Publikationen vor 2010 und unserer ARES-Serie sind vergriffen. Sie sind in einigen Bibliotheken ausleihbar, unter anderem an der Bibliothek Am Guisanplatz (BiG) in Bern (www.big.admin.ch). Wir planen, sie zu digitalisieren und online zur Verfügung zu stellen, aber wir haben noch keinen genauen Zeitplan. Die Liste dieser Veröffentlichungen ist unten aufgeführt. Jeder Artikel enthält die Beschreibung, die Zusammenfassung und die Referenzen der Arbeit.

Die Schweiz hat mehr als 800 Museen. Etwa zehn sind spezifisch der Militärgeschichte gewidmet und etwa vierzig enthalten Räume, in denen Waffen ausgestellt sind oder andere Bereiche, die für militärische Zwecke reserviert sind. Diese Darstellungen konzentrieren sich sehr häufig auf die Zeit vor dem Ende des Ancien Régime oder jedenfalls vor der Mitte des 19. Jahrhunderts. In der Schweiz gibt es mangels einer entsprechenden politischen Entscheidung und finanziellen Engagements des Bundes kein nationales Militärmuseum, ähnlich dem Musée de l'Armée in Paris oder Brüssel. Kulturkreise und auch die Verlagswelt tun sich schwer damit, Militärgeschichte und damit auch Militärmuseen als Teil der Kultur zu betrachten.

Geschichte ist die Beziehung, die Analyse, die Relativierung von vergangenen Ereignissen. Sie ermöglicht es auch - oder sollte es zumindest ermöglichen -, den Kontext zu verstehen, in dem sich die gegenwärtige Welt entwickelt. Dieser Kontext ist das Ergebnis einer Kaskade von Fakten und Ereignissen mit ihren Konsequenzen. Die vergangenen Fakten, die uns interessieren sollten, sind sowohl die von gestern als auch die von vorgestern oder von vor langer Zeit. Aber diese Kaskaden folgen (wie Wasserfälle in der Natur) einem Verlauf, der manchmal von Stößen, wenn nicht gar vom unaufhaltsamen Fluss der Zeit (bzw. der Wirkung der Schwerkraft) geprägt ist; es ist das Studium dieser Verlaufsänderungen, das interessant ist.

Unter den alten Griechen war Clio die Muse der Geschichte; sie sang über die Vergangenheit von Menschen und Städten und verherrlichte ihre Leistungen. Diese Anrufung und diese exklusive Darstellung der erfolgreichen Leistungen hat sich vor allem im 19. Jahrhundert mit dem Aufkommen des Nationalismus und dann bis in die jüngste Zeit hinein lange Zeit gehalten: Diese Mischung aus gesicherten Tatsachen und fast mythologischen Verklärungen gibt eine einseitige und damit unvollständige Sicht auf die Geschichte eines Landes. Seit dem 20. Jahrhundert besteht das Ziel darin, eine bessere Perspektive auf die Fakten im Kontext der Zeit zu erhalten, in der sie stattgefunden haben; dies hat zu einer Relativierung der so genannten Exploits, einer Analyse der Einflüsse des Kontextes und einer objektiveren Darstellung der Folgen geführt.