Das allgemeine Thema des Kongresses lautete: "Unabhängigkeitskriege seit dem 18. Jahrhundert". Dieses Thema war besonders gut gewählt, da das Gastgeberland Griechenland in diesem Jahr den 200. Jahrestag seiner Revolution, d. h. des Beginns seines Unabhängigkeitskrieges gegen das Osmanische Reich, beging. Dieser Krieg dauerte acht Jahre, war direkt oder indirekt von vielen europäischen Akteuren geprägt und endete mit der Gründung des Königreichs Griechenland.
Der Kongress hat sich jedoch nicht ausschließlich auf diesen Aspekt konzentriert. Es wurden nicht weniger als 43 Vorträge von unterschiedlicher Qualität gehalten; erfahrungsgemäß sind die schriftlichen Texte, die später im Kongressband veröffentlicht werden, genauer.
Es war interessant festzustellen, wie unterschiedlich - um nicht zu sagen divergierend - die Ansichten der Historiker zu bestimmten identischen Themen sind, je nachdem, welches Land sie vertreten. Auch heute noch sind nationalistische Anfeindungen zu spüren, auch wenn die erwähnten Kriege längst vorbei sind und sich die internationale geopolitische Lage mehrfach geändert hat.

Der Kongress bot auch die Gelegenheit, die Corvisier-Preise 2020 und 2021 an junge Forscher der Militärgeschichte zu verleihen.
Dr. Paul Behringer (USA) wurde für seine Dissertation zum Thema "Amerikanische und japanische Intervention im russischen Bürgerkrieg: Gewalt und Barbarei im Fernen Osten" ausgezeichnet. Damit hat er ein wenig bekanntes Thema aufgegriffen.
Dr. Marcel Berni (Schweiz) wurde - mit einem Jahr Verspätung - für seine Arbeit "Außer Gefecht. Leben, Leiden und Sterben ‘kommunistischer’ Gefangener in Vietnams amerikanischem Krieg 1965-1973" ausgezeichnet. Wir haben in unseren Rubriken bereits über ihn berichtet und ihm gratuliert. An dieser Stelle sei jedoch auf die bemerkenswerte Synthese seiner Arbeit und die Qualität seiner Präsentation hingewiesen, die er während seiner Konferenz hervorheben konnte; dies wurde sehr geschätzt.

Abschließend noch einige statutarische Aspekte: Die Kommission besteht aus 13 Mitgliedern im engeren Sinne, aber vor allem aus den nationalen Kommissionen von 41 Ländern (von denen 27 in Athen vertreten waren). Sie setzt drei spezifische Fachkommissionen ein: die Kommission für Militärarchive, die Kommission für Bibliographie (unter dem Vorsitz unseres Mitglieds Dr. Marco Wyss) und die Kommission für Lehre (unter dem Vorsitz unseres Mitglieds und Vizepräsidenten Dr. Michael Olsansky).
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