Vom 8. bis 11. Juli 2025 fanden in Luzern die 7. Schweizerischen Geschichtstage statt, organisiert von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte SGG und dem Geschichtsseminar der Universität Luzern. Vor mehr als 760 Teilnehmern und Zuhörern wurden rund 100 Vorträge, Referate und Diskussionen gehalten.
Als der Erste Weltkrieg sich dem Ende zuneigte, hofften einige Deutschschweizer Offiziere auf Aufstände und Unruhen in der Schweiz. Nicht weil sie die protestierende Arbeiterschaft unterstützt hätten, im Gegenteil: Die Unruhen niederzuschlagen, hätte es ihnen erlaubt, ihren Ruf zu polieren und am Ende der ereignisarmen Grenzbesetzung doch noch etwas zu erleben.
Zwischen 1848 und 1914 meldeten sich rund 5.800 Schweizer Söldner zur niederländischen Kolonialarmee (KNIL), um in Niederländisch-Indien (dem heutigen Indonesien) zu kämpfen.
Nach einigen Jahren Stillstand hat der Vorstand beschlossen, den „Förderpreis SVMM“ wieder zu lancieren. Es geht darum, eine wissenschaftliche Qualifikationsarbeit (Doktorat oder Master) auszuzeichnen, welche die Geschichte eines militärischen Bereichs mit Bezug zur Schweiz in hervorragender Weise beleuchtet und grundsätzlich an einer Schweizer Hochschule entstanden ist. Die SVMM will damit Forschungsarbeiten anregen und junge Geschichtsforscherinnen und -forscher fördern.
Für die Ausgabe 2025 erhielt der Vorstand nur sieben Bewerbungen, was zeigt, dass die Forschung im Bereich Militärgeschichte quantitativ noch Fortschritte machen kann. Die Qualität hingegen war hoch.
Am 24. Mai 2025 traf sich die SVMM zu ihrer jährlichen Generalversammlung in Meilen ZH. Die Wahl des Ortes stand in direktem Zusammenhang mit dem Hauptthema des Tages: dem Gedenken an den 100. Todestag von General Ulrich Wille.
Unsere Vizepräsidentin Regula Schmid veröffentlichte einen ausgezeichneten Artikel: "Ein weschfelin pantzer“ beschreibt einen Prozess der Bewertung und der Beschaffung von Schutzwesten im Jahr 1437....
Am 22. Februar 2025 widmete auch die Schweizerische Gesellschaft für Militärhistorische Studienreisen GMS ihre Frühjahrstagung General Ulrich Wille, um dessen 100. Todestag zu gedenken. Sie hat die SVMM daran beteiligt, und es kamen über 100 Personen in Zürich zusammen, um den hochkarätigen Vorträgen von vier Mitgliedern der SVMM zu lauschen.
Am Abend des 30. Januar 2025 organisierte die Gemeinde Meilen ZH einen Festakt zum Gedenken an den genau 100. Todestag ihres Ehrenbürgers Ulrich Wille, General während des Ersten Weltkrieges. Die Veranstaltung war mit über 400 Personen im „Jürg-Wille-Saal“ des Restaurants „Löwen“ und in Anwesenheit mehrerer Nachkommen der Familie Wille bis auf den letzten Platz gefüllt. Weitere Hundert Personen mussten aus Platzgründen abgelehnt werden. Die SVMM wurde persönlich eingeladen und vier ihrer Mitglieder leisteten einen aktiven Beitrag im Rahmen eines Podiumsgespräches.
Résumé de la thèse de doctorat soutenue en 2023 à l’Université de Lausanne par Christian Bühlmann, membre du comité de l’ASHSM.
Cette thèse examine les acteurs et les transformations des politiques publiques de défense militaire suisses, les activités spécifiques que la Confédération entreprend (ou non) pour organiser, développer ou transformer la défense militaire ainsi que pour préparer et exercer l’usage de la force à des fins politiques.
Zusammenfassung der 2023 an der Universität Bern eingereichten und angenommenen Dissertation von Mathijs Roelofsen, Mitglied der SVMM.
In den Städten des Schweizer Mittellands zeugen Stadtmauern, Zeughäuser und Militariasammlungen vom bedeutenden militärischen Vermögen der städtischen Gemeinschaften des Spätmittelalters. Deren Geschichte ist jedoch nur unvollständig erforscht. Die ist einerseits auf die Skepsis der Historiker gegenüber der Militärgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg zurückzuführen. Andererseits wurde die Geschichte des militärischen Potenzials der Städte vernachlässigt, da sich die französische und englische Forschung in erster Linie mit fürstlichen Heeren beschäftigte. Das Nationalfondsprojekt „Martial Culture in Medieval Towns“ (2018-2022) schlug eine Erneuerung dieses Forschungsfeldes vor, indem es sich auf die alle den Krieg betreffenden Aspekte («martial culture») der Schweizer Stadtgemeinden zwischen 1350 und 1550 konzentrierte. Diese «martial culture» / «culture martiale» (ein Begriffe, der keine deutsche Entsprechung hat) ist an der Schnittstelle zwischen dem gesetzlichen Rahmen, dem politischen Willen, den wirtschaftlichen Kapazitäten und den sozialen und technologischen Entwicklungen in den Städten angesiedelt.
Wie seine Nachbarstädte mobilisierte auch Freiburg seine männliche Bevölkerung, um seine Mauern zu verteidigen und in den Krieg zu ziehen. Solche Ereignisse zeigen das militärische Potenzial der Städte in herausragenden Momenten. Sie fanden ihre Basis in den institutionellen, sozialen und geografischen Strukturen der städtischen Gemeinschaft und der umliegenden Landschaften. Durch die Analyse der funktionalen Aspekte der militärischen Organisation Freiburgs zwischen 1350 und 1550 wird es möglich, die Vielfalt der Verbindungen zwischen dem Militärsystem und der städtischen Gesellschaft zu beobachten, die über die einfache Mobilisierung von Truppen in Konfliktzeiten hinausgehen.